In den letzten Jahren ist das Thema
FPS (Frames per Second) immer mehr zu einem viel diskutierten Thema geworden.
Nicht selten hat die Anzahl der möglichen Frames zu einem Spiel die gesamte Stimmung bestimmt, bei der die Meinung zur wirklichen Qualität des Games auf Strecke blieb und ignoriert worden ist.
Aktuellstes Beispiel ist
Senua's Saga: Hellblade II, welches Grafisch und Technisch mit das Beste der aktuellen Generation ist. Und während einige Previews dies genau bestätigen, fokussieren sich doch die meisten News um die Info darüber, dass dieses Spiel mit nur 30 FPS auf der Xbox Konsole läuft.
Doch ist die darüber geführte Diskussion oft nicht ganz gerechtfertigt, denn die Wichtigkeit von FPS in einem Spiel hängt eben auch von dem jeweiligen Spiel ab. Während die FPS für einen kompetitiven Ego Shooter oder einem Rennspiel sehr wichtig sind, dürften diese in vielen Adventures oder Rollenspielen eine weniger relevante Bedeutung haben. Thema in letzter Zeit war auch
Final Fantasy VII Rebirth auf der PlayStation 5, welches zwar die Möglichkeit höherer FPS anbietet, dort aber gravierend schlechter aussieht. Dass die niedrigeren FPS dort aber wesentlich weniger stören als bei anderen Spielen, wird leider nur selten erwähnt.
Jeder Mensch hat eine andere Grenze, die Anzahl an FPS zu erkennen
Doch jetzt gibt es noch einen Grund, warum die Diskussion darum oft mit unterschiedlichem Verständnis geführt wird. Denn laut einer aktuellen Studie haben die Menschen komplett unterschiedliche Möglichkeiten, die FPS überhaupt wahrzunehmen. Während man in Filmen ursprünglich nur 24 Bilder pro Sekunde verwendet hat, da dies reicht um ein flüssiges Bild zu erhalten, gibt es auch Menschen die mehr als 60 FPS brauchen, um ein flüssiges Bild zu erhalten.
Es ist in heiß diskutiertes Thema in der Gaming-Branche: wie viele FPS kann man wirklich wahrnehmen? Eine neue Studie gibt nun Aufschluss darüber. Ältere Studien...
techrush.de
Wie sieht es bei euch aus?
Sind dir 60 FPS in Spielen wichtig?
Bemerkst du einen Unterschied bei FPS?
Ja, FPS sind mir in Spielen (meistens) sehr wichtig. Wie du schon sagst, es kommt etwas auf das Spiel an. Die vor allem in frühen Versionen von Baldur's Gate 3 vorhandenen, starken FPS-Schwankungen primär in Akt 3 machen mir bspw. weniger aus, was primär daran liegt, dass das Spiel rundenbasiert abläuft. Trotzdem war ich froh darüber, dass das Spiel bei mir am PC im Schnitt jenseits der 100 FPS lief. Aber klar, wenn ich dann mal eine kurze Session auf dem Steam Deck mache, läuft BG3 auch nur in ~30 FPS, und gerade in Akt 3 auch deutlich darunter bzw. einfach sehr instabil. Kann man schon spielen, aber ist schon was anderes.
Ich sehe 60 FPS im Normalfall eher als das absolute Minimum an. Je höher die FPS, desto weniger machen weitere FPS einen deutlichen Unterschied. Im Prinzip lässt sich das, was wir (ich) wahrnehmen, eher mit Frametime beschreiben. Bei "perfekten" 30 FPS dauert ein Frame 33,33 ms, mit 60 nur noch 16,67 ms. Verdoppelt man die FPS erneut, hat man zwar absolut gesehen einen größeren Unterschied (+ 60 statt von 30 zu 60 +30), aber die Frametime reduziert sich (auch wieder absolut gesehen) nur noch um 8,33 ms auf ebenfalls 8,33 ms. Eine weitere Verdopplung der FPS hat also immer weniger Einfluss auf die Frametime und ist somit auch weniger wahrnehmbar. Jenseits der sagen wir 120 FPS kann ich größere FPS-Unterschiede zwar immer noch wahrnehmen, aber dir ohne direkten Vergleich nur noch sehr ungewiss sagen, mit wie viel FPS das Spiel gerade läuft. Zwischen 30, 60 und 120 FPS kann ich in den meisten Spielen wahrscheinlich "blind" unterscheiden ("blind" heißt hier ohne FPS-Anzeige o.Ä.), darüber müssen es dann schon große Sprünge sein, damit ich das ohne direkten Vergleich noch ausmachen kann, schätze ich.
Was bei vielen Spielen leider dazukommt - und vielleicht nehme ich das nur so wahr, aber das ist im Schnitt meiner Meinung nach mit neueren Spielen schlechter geworden - ist, dass wenn sie schon (auf Konsole) mit nur 30 FPS laufen, diese häufig nicht stabil halten können. Wenn in der Entwicklung auf 30 FPS abgezielt wird, sollte man eigentlich genug Luft einplanen, um zumindest diese 30 FPS auch in komplexeren Szenen aufrechtzuerhalten. Häufig fallen die FPS dann aber selbst unter diese 30 FPS Marke (oder bei 60 FPS Modi eben auch unter die 60 FPS Marke). Ein Drop von 10 % bei 30 FPS auf 27 FPS ist bspw. deutlich stärker wahrnehmbar, als ein Drop von ebenfalls 10 % bei 120 FPS auf 108 FPS. Bei letzterem verliert man zwar 12 FPS (4x so viel), aber eben nur 1000/120 - 1000/(120*0.9) = -0.926 ms Frametime gegenüber 1000/30 - 1000/(30*0.9) = -3.704 ms. Ein Drop von 30 auf 27 FPS ist in Sachen Frametime also vergleichbar mit einem Drop von 120 auf 1000 / (1000/120 - (1000/30 - 1000/(30*0.9))) = 83 FPS, also ein temporärer Verlust von 37 FPS ist bei 120 FPS dann ähnlich gut bemerkbar wie ein Verlust von nur 3 FPS bei 30 FPS.
Vielleicht kann man mit dieser Veranschaulichung besser nachvollziehen, warum da einige Spieler gerade bei niedrigen FPS empfindlich reagieren.
Bei Videos sehe ich übrigens auch einen deutlichen Unterschied zwischen 24/30/60/120 FPS. Da gab es ja schon immer das Märchen, dass das menschliche Auge ab 24 FPS keinen Unterschied mehr erkennen kann. Mit der "flüssigen Bewegung" ist aber nur das gleichmäßige Abspielen der Frames gemeint.
Ich bin einer der Menschen, die sich stark darüber ärgern, wie die FPS Diskussion zu übertrieben geführt wird.
Bestes Beispiel ist auch aktuell wieder Hellblade 2. Das Spiel wird in den ersten Previews in höchsten Tönen gelobt. Und anstatt, dass sich darauf fokussiert wird, dominieren kurze Zeit später die "Oh mein Gott, das Spiel hat nur 30 FPS die Sekunde..." News. Dass es allerdings Spiele gibt, in denen es weniger bemerkbar ist und es der gesamten Qualität vielleicht kaum einen Abbruch tut, steht da außen vor. Und das finde ich schade, denn es wird dem Spiel nicht gerecht.
Und ein jeder der sich mit der heutigen Konsolenlandschaft auskennt dürfte mittlerweile wissen, dass man eben die Entscheidung zwischen guter und zeitgemäßer Grafik oder aber den FPS fällen muss, weil die Technik für Beides kaum ausreicht. Wenn es dann um 4K und 60FPS geht, wird die Luft eh ganz dünn.
Zur Studio wird mir da einiges klar.
Ich selbst war nie wirklich empfindlich darin, was niedrigere FPS angeht. Hat mich nie sonderlich gestört. Mit der Zeit bemerke ich es aber immer mehr, nutze ich dann aber Grafik mit schwacher FPS, habe ich mich einfach schnell daran gewöhnt. Damit komme ich klar. Während ich es damals gar nicht erkennen konnte, sehe ich es heute aber umso mehr. Es kann sogar sein, dass wir in Restaurants sind und ich das Lokal verlassen muss oder mir übel wird, weil die Lampen flackern, was von den anderen Freunden keiner erkennt. Außer ein Kollege, der neben mir ebenfalls an Migräne leidet und dem genauso schlecht wird.
Beim Videospielen erkennt mein bester Freund zum Beispiel gar nicht, ob ein Spiel mehr Frames hat oder nicht. Er wählt daher immer die Grafik-Einstellung, während ich die FPS Einstellung meist wählen. So gravierend können die Unterschiede sein.
Wie es in Hellblade 2 ist, kann ich nicht sagen, aber ich finde schon, dass "schlechte" Performance erstmal ein Negativpunkt ist. Natürlich kann ein Spiel trotzdem gut sein, aber mit besserer Performance wäre es dann eben
noch besser. Wenn man an einem Spiel erkennen kann, warum es so viel Leistung frisst, dann kann man das auch eher in Kauf nehmen. Es gibt aber auch Spiele, die technisch einfach schlecht umgesetzt sind und das finde ich dann schon ziemlich nervig. Ich nehme als Beispiel mal Valheim - was vorab ein meiner Meinung nach sehr gutes Spiel ist. Aber je komplexer die eigene Basis wird, desto stärker wächst vor allem die CPU-Last. Klar, mit einem schnellen PC lässt sich das sehr lange abfangen. Aber am Steam Deck habe ich in unserer aktuellen Multiplayer-Basis teilweise 15 FPS. Ansonsten kann das Spiel auf dem Deck auch durchaus in Richtung 60 FPS laufen, aber bei stark bebauten Gegenden keine Chance. Das liegt teilweise wohl an der Art und Weise, wie das Spiel modifiziertes Terrain speichert und rendert. Leider wurde dieses Problem bisher in keinem Update angegangen und ich habe da ehrlich gesagt auch wenig Hoffnung. Finde ich immer etwas schade, wenn mit Hardware-Ressourcen so verschwenderisch umgegangen wird. Vielleicht ist es bei einem kleinen Indie Studio wie dem von Valheim noch eher verzeihbar als bei AAA-Titeln wie neulich bspw. Dragon's Dogma 2, wo das Spiel in Städten unterirdisch performt, und das obwohl die NPC-Distanz so lächerlich niedrig ist. Das ist doch eindeutig schlampige Arbeit gewesen, braucht mir keiner zu erzählen, dass das nicht deutlich besser geht.