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Vorwort
Ich habe schon länger im Hinterkopf, mir eine "Steam Machine" zu bauen, d.h. eine Spielkonsole, die von der Bedienung und Kompatibilität her dem Steam Deck ähnelt, aber von der Leistung her mit "festen" Spielkonsolen wie der PS5 oder Series X mithalten kann. Jetzt schien mir ein guter Zeitpunkt, weil ich nach dem Upgrade auf eine AMD Radeon RX 9070 XT in meinem Hauptrechner die "alte" RX 7800 XT übrig habe und Valve mit der Veröffentlichung von SteamOS 3.7.0 (als Vorschauversion) offiziell Hardware von Drittanbietern unterstützt, ist das denke ich ein geeigneter Zeitpunkt, um das Projekt langsam anzugehen.Der Thread hier soll eine Art kleines Blog werden, wo ich meinen Fortschritt und Erfahrungen teile.
Ziele
- Ein System, was sich - natürlich nach erstmaligem Zusammenbau und Installation - wie eine moderne Konsole benutzen lässt. Das heißt keine manuelle Installation von Treibern, einfache Updates, vollständige Bedienung mit einem Controller und eine Fernseher-freundliche Oberfläche.
- Aufrüstbarkeit wie bei einem PC ermöglichen, sodass über die Jahre die Leistung erhöht werden kann, ohne das gesamte System austauschen zu müssen. Die Kompatibilität sollte so sein, dass ich ausgemusterte Komponenten aus meinem Haupt-PC einfach in diesem System weiterverwenden kann.
- Leistungstechnisch mindestens auf dem Niveau der PlayStation 5.
- Emulation aller gängigen Konsolen bis einschließlich der PS360-Generation.
- Spiele-Modding soll unterstützt werden, um aus vielen Spielen noch mehr herausholen zu können.
- Komponenten, die ich noch übrig habe, wo es Sinn macht wiederzuverwenden.
- Möglichst kompakte Form, ich möchte keinen Tower-PC neben oder unter dem Fernseher stehen haben.
Keine Ziele
- Preislich mit aktuellen Konsolen mitzuhalten. Zwar ist es durchaus möglich, einen Spiele-PC zum Preis einer Konsole zusammenzustellen (vor allem, wenn man bei den Konsolen den Preis von dem Multiplayer-Abonnement und im Durchschnitt höhere Spielpreise bedenkt), wird es im Small Form Factor Bereich dann sehr dünn mit der Auswahl an Komponenten und außerdem soll das System auch auf Zukunftssicherheit ausgelegt sein (weniger von der aktuellen Leistung, aber mehr in Sachen Aufrüstbarkeit sollte das Gehäuse, Netzteil usw. auch zukünftige Komponenten unterstützen).
Schritt 1
Bestandsaufnahme
Zunächst einmal habe ich geschaut, welche Komponenten ich bereits habe. Alles was ich schon habe und wiederverwenden kann, muss ich schließlich nicht neu kaufenNeben einer Grafikkarte habe ich auch noch eine CPU übrig, genau genommen einen AMD Ryzen 7 7700X, der mit 8 Zen 4 Kernen für alles außer High FPS (> 150 FPS) Gaming locker ausreicht und deutlich mehr leistet als alle aktuellen Konsolen. Somit sind konstante 60 FPS bzw. in vielen Spielen auch konstante 120 FPS kein Problem.
Mit Grafikkarte und CPU habe ich also die wahrscheinlich teuersten Komponenten schon da. Ich habe außerdem noch ein paar M.2 NVMe SSDs übrig, eine Western Digital SN740 mit 2 TB ist eine davon, die mit ihrem 2230 Formfaktor eigentlich für einen Handheld wie dem Steam Deck gedacht ist, ansonsten aber eine ganz normale NVMe SSD ist. Da muss ich dann nur schauen, dass das Mainboard, was ich besorge, mit 2230 SSDs kompatibel ist oder alternativ für ein paar Euro einen 2230 auf 2280 Adapter besorge.
Was brauche ich also noch? Gehäuse, Netzteil, Mainboard, Arbeitsspeicher und CPU-Kühler.
Wahl des Gehäuses
Wie gesagt soll das System kompakt werden. Es muss kein RGB-Geblinke haben sondern soll schlicht und elegant aussehen. Bei kompakten PC-Builds muss man sehr genau darauf achten, welche Komponenten vor allem größentechnisch in welches Gehäuse passen, weshalb ich erstmal überprüft habe, wie lang meine Radeon RX 7800 XT ist. In den Spezifikationen der PowerColor Hellhound habe ich zunächst 332 mm Länge gefunden, was die Maximallänge von 322 mm im Fractal Design Terra, was ich geliebäugelt hatte, um einen Zentimeter überschreitet. Das ist natürlich ein hartes, physikalisches Limit (das Gehäuse ist eben so groß wie es ist). Deshalb habe ich geschaut, was es noch für Gehäuse gibt und bin auf das MasterBox NR200P V2 von Cooler Master gestoßen:
Ästhetisch ist es recht schlicht, aber es macht finde ich auch nicht all zu viel her. Mit knapp über 20 Litern Volumen war es mir aber vor allem auch einfach zu groß. Zum Vergleich: eine Xbox Series X fasst knapp 7 Liter Volumen, eine PlayStation 5 (Launch-Modell) etwa 10,5 Liter.
Nachdem ich im Internet auf mehrere Builds gestoßen bin, die eine PowerColor Hellhound im Terra verbaut haben (teilweise auch dickere Versionen wie eine 7900 XTX), habe ich nochmal selbst nachgemessen und festgestellt, dass die Karte ziemlich genau 322 mm groß ist. Die in den Spezifikationen angegebenen 332 mm schließen also die Lippe von dem Blech ein, womit PCIe-Karten in den Slot geschraubt werden. Sie könnte also geradeso in das Terra passen, weshalb ich es in der Farbe Jade bestellt habe, die halbwegs zur Akzentfarbe meines Wohnzimmers passen könnte:

Wenn das Gehäuse da ist, schau ich mal, ob ich meine 7800 XT da wirklich sinnvoll unterbringen kann und wie viel Platz die Dicke der Karte dann für einen CPU-Kühler lässt. Der nächste Schritt wäre dann die Wahl der restlichen Komponenten, wobei ich da schon etwas recherchiert habe. Dazu aber dann mehr, wenn es soweit ist.