Empire Earth
Empire Earth ist der geistige Nachfolger von Age of Empires, es erschien am 21. November 2001 und wurde von Stainless Steel Studios entwickelt. Der Kopf hinter diesem war Rick Goodman, dieser hatte bereits die AoE Teile mitentwickelt. Man merkt Empire Earth auch deutlich an wo seine geistigen Wurzeln liegen. Aber genug der langen Vorworte, kommen wir direkt zur Review.
Story und Umfang des Spiels
Der Zeitraum des Spiels erstreckt sich über mehr als 500.000 Jahre, von der Vorzeit bis zum Nano Zeitalter. Kampagnen stehen insgesamt 4 verschiedene zur Verfügung sowie eine Tutorial Kampagne die euch das Spiel näher bringt. Diese 5 Kampagnen decken verschiedene Epochen und geschichtliche Ereignisse der Menschheitsgeschichte ab. So spielt ihr in den ersten Hälfte des Tutorial die Gründung Karthagos nach und lernt den zivilen Wirtschaftsteil des Spiels kennen, in der zweiten Hälfte des Tutorials befasst ihr euch mit dem Militäraspekt und spielt das Oströmische Reich welches an der Restauration des alten Imperium Romanum arbeitet.
In der ersten echten Kampagne befasst ihr euch mit den Griechen und Makedonen, diese Kampagne umfasst annähernd 9.500 Jahre und enthält unter anderem den Trojanischen Krieg, den Peloponnesischen Krieg, sowie die Eroberungszüge Alexanders des Großen gegen das Persische Reich. Die zweite Kampagne befasst sich mit den Engländern und umfasst die Jahre 1040 bis 1815 und endet damit mit der Schlacht von Waterloo, daneben sind auch der Hundertjährige Krieg sowie die Eroberung durch die Normannen Thema. Die dritte Kampagne, befasst sich mit dem Deutschen Reich und erstreckt sich von 1915 bis 1940/41, ja es gibt tatsächlich eine deutschen Kampagne, etwas dass man bei manch anderen Spielen vergeblich sucht. Vertreten sind neben Verdun und der Kaiserschlacht auch die Phase der Blitzkriege und die Luftschlacht um England, sowie Seelöwe. Die letzte Kampagne dreht sich schließlich um die Russen und umfasst die Jahre von 2018 bis 2097, in dieser versucht ein russischer Herrscher Russland zur Weltmacht Nummer 1 zu machen, indem er erst jeden Widerstand im Inneren des Landes zerschlägt und dann seine Hände nach Osteuropa ausstreckt und schließlich auch gegen China und die USA ins Feld zieht. Zu den Kampagnen Karten kann ich noch sagen, sie sind wirklich sehr gut und vor allem detailliert gemacht. Man hat versucht und es auch geschafft die geografischen Züge einzufangen und realistisch rüber zu bringen. Die Karten sehen aus als seien sie aus einem Atlas.
Neben den genannten Kampagnen gibt es jedoch auch noch die Chance auf Zufallskarten zu spielen, oder eigene Szenarien und Kampagnen zu erstellen und diese zu spielen. Hierfür bietet Empire Earth einen umfangreichen Editor an.
Ferner gibt es zu jeder Kampagnen Mission neben einer gesprochenen und als Text verfügbaren Einleitung auch die Kategorie Hinweise, dort werden nützliche Tipps zu den jeweiligen Missionen gegeben und es gibt die Kategorie geschichtliche Hintergründe, dort werden zusammengefasste Informationen über die Ereignisse zu denen die Mission spielt erklärt. So wie dies auch schon bei den alten Age of Empires Teilen der Fall war.
Gameplay
Das Gameplay ähnelt sehr stark dem von Age of Empire und auch den anderer Strategiespielen, es gibt einen schwarzen Nebel des Krieges welcher die ganze Karte verdeckt, dieser wird aufgelöst wenn Einheiten hindurch gehen und bleibt dann weg, lediglich der Bereich wird ausgegraut wenn die Einheit den Sichtbereich verlässt. Ihr startet zudem meistens mit einem Dorfzentrum wo ihr eure Dorfbewohner ausbildet, mit diesen könnt ihr auch durch die verschiedenen Zeitalter voranschreiten. Die Kosten für das Voranschreiten steigen mit jedem Zeitalter und um das Voranschreiten zu ermöglichen muss immer eine bestimmte Anzahl an Ressourcen verbraucht werden, von diesen gibt es insgesamt 5 diese sind Holz, Stein, Gold, Nahrung und Eisen. Dorfbewohner bauen nicht nur neue Gebäude, sie sammeln auch die verschiedenen Rohstoffe. Eine Besonderheit von Empire Earth ist dabei, dass ihr Dorfbewohner in Stadtzentren einquartieren könnt um diese weiter zu entwickeln z. B. Bis zum Kapitol, dadurch erhaltet ihr einen Bonusertrag auf die gesammelten Rohstoffe. Eine weitere Besonderheit von Empire Earth ist, dass sich die Sprache eurer Leute entwickelt, hört sich ihre Sprache in der Vor- und Steinzeit wie Knurren und Kauderwelsch an, wird die Sprache deutlicher und klarerer mit dem Voranschreiten der Epochen. Finde ich sehr gut gemacht. Bei den Kämpfen bietet Empire Earth noch eine weitere Besonderheit, es gibt ein Stein-Schere-Papier Prinzip bei den Einheiten. So sind sind Schlagwaffen effektiv gegen Pfeilwaffen und schwach gegen Stichwaffen. Dies wird später noch durch die moderneren Waffensysteme ergänzt bzw. ersetzt so sind z. B. Bomber anfällig gegen Jäger, Panzer gegen Pak usw. Alle Einheiten lassen sich zudem in verschiedenen Bereichen wie Lebenspunkte, Panzerung und Angriff verstärken.Zudem gibt es Zivilisationspunkte mit denen ihr in der Kampagne eure Fraktion verstärken könnt oder eure eigene Fraktion erstellen könnt.
Grafik
Die Grafik des Spiels ist nach heutigem Maßstab völlig veraltet, doch damals war sie durchaus auf einen guten Stand. Man erkennt die Details der einzelnen Einheiten und Gebäude meiner Meinung nach sehr gut. Als Beispiel, man erkennt z. B. bei Flugzeugen und Panzern sehr gut welches Modell es ist, sie sehen jetzt nicht alle gleich aus. Man erkennt z. B. sehr gut den Sherman, den Panzer IV und auch die Me 262 erkennt man als solche, wenn auch bei den Flugzeugen und Schiffen der Größenvergleich schon ziemlich seltsam ist, manchmal. Ich sag nur Bf 110 fast 5x so groß wie eine Bf 109. Oder Trieren die fast so lang sind wie ein modernes Schlachtschiff. Aber darüber kann man hinwegsehen.
Musik
Die Musik ist eine weitere große Stärke von Empire Earth, die verschiedenen Musikstücke, sei es das Main Theme, die Themes für die Briefings oder die verschiedenen Hintergrundmusikstücke, sie alle sind sehr schön und sorgen für eine passende Atmosphäre. Auch die verschiedenen Sprecher machen ihre Arbeit sehr gut, zwar findet man die selben Sprecher oft in verschiedenen Rollen, doch tut dies dem Spielspaß keinen Abbruch. Alle Einheiten haben individuelle Sätze und Sprüche die dem ganzen noch mehr Charme verleihen. „An die Säbel und Angriff!“ „Mit ganzem Herzen!“ „Die Welt ist nicht genug!"
Mein Fazit
Das war es aber auch schon mit der Review zu diesem alten Klassiker, ich weiß das Spiel ist sehr alt, aber ich finde deshalb hat es noch lange nicht verdient in der Versenkung zu verschwinden, es ist für mich eines der besten Strategiespiele die ich kenne. Es hat so seine Schwächen, wie z. B. Fehlender Größenrealismus, aber damit lässt sich leben. Alles in allem ist Empire Earth immer noch ein gutes Spiel und müsste ich dem Spiel eine Wertung geben dann wären es 10 von 15 Zeitaltern oder doch eher 11, sagen wir lieber 12 von 15. Das passt meiner Meinung nach am Besten.
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