• Willkommen bei der Oyle-Community

    Bei uns bist du genau richtig!
    Denn hier findest du alles Rund um die Themen Konsolen, Games, Filme & Serie, Musik, Gesellschaftsspiele und vieles mehr. Unterhalte dich mit deinesgleichen über unsere geliebten Hobbys und Leidenschaften, halte dich mit den News immer auf dem Laufenden oder verabrede dich mit anderen zum gemeinsamen Spielen.

    Unsere Community ist aus dem Wunsch nach einem modernen und aktiven Forum entstanden. Dabei bieten wir eine Plattform für Diskussionen und Unterhaltungen mit einem hohen Wert auf gegenseitigen Respekt und einer freien Meinungsäußerung.

    Sei auch du ein Teil der Community - Du bist herzlich Willkommen!

Review: Signalis im Test | Eine Liebeserklärung an Resident Evil & Silent Hill aus Deutschland

Eine Liebeserklärung an die klassischen Survival Horror Spiele wie Resident Evil und Silent Hill? Das Duo vom deutschen Entwickler-Team rose-engine hat sich einer solchen versucht und mit Signalis ihr erstes Videospiel erschaffen. Ob das Debut der Hamburger überzeugen kann und wieso es an eine Mischung aus Resident Evil & Blade Runner erinnert, lest ihr im Test.

Wo bin ich und was mache ich hier?​

SIGNALIS (6).pngWir erwachen aus einer Schlafkapsel an Board eines Raumschiffes. Eine unheilvolle Stimmung begleitet einen, es ist dunkel und überall flackern die Lichter. Auf der Suche nach dem Grund des Erwachens durchstreift man das Raumschiff, findet einige Notizen und entdeckt am Ende die Schlafkapsel deiner Freundin, welche allerdings nicht mehr besetzt ist. Im Cockpit des Raumschiffs angekommen wird direkt klar, dass man auf einem Planeten nicht unweit einer Station bruchgelandet ist. Wir schnappen uns also unseren Anzug und machen uns auf dem Weg zur Station. Der Horror beginnt…






Von Alien über Event Horizon bis Blade Runner​

SIGNALIS (37).pngWenn man das erste Mal in die Welt von Signalis eintaucht wird man schnell von ihr in den Bann gezogen. Die Mischung aus ungewöhnlich-schöner 3D Pixel Optik und gelungenem Sounddesign sorgen für eine bedrückend-mysteriöse Stimmung. Die meiste Zeit des Spiels erlebt man aus einer Top-Down Perspektive und erkundet dabei die Station, die mich an den Weltraum Horror aus Event Horizon oder Alien erinnert. Doch hin und wieder wechselt das Spiel in eine Ego Perspektive, um das ein oder andere Rätsel darzustellen oder aber um die Geschichte aus einem anderen Blickwinkel zu erzählen. Dies sieht nicht nur grafisch richtig gut aus und sorgt für eine gelungene Abwechselung, es hilft auch dabei die Stimmung noch mysteriöser und beklemmender darzustellen.

Man spielt die Androidin Elster, eines von mehrere Replikanten, um die sich der Großteil des Spiels dreht. Fans des Films Blade Runner dürfte der Begriff Replikant bekannt sein. Dieser steht für hochentwickelte biotechnische Androiden, die einem Menschen sehr ähnlich sind. In Signalis findet man auch immer wieder Notizen, Schriften und andere Dokumente, die ein wenig die Geschichte der unterschiedlichen Replikanten-Arten erläutern und ein paar Puzzleteile zur unbekannten futuristischen Welt liefern.

Mehr Resident Evil und Silent Hill geht nicht​


SIGNALIS Hole 3.pngSpielerisch ist Signalis ganz an die Klassiker des Survival Horrors der 90er und 2000er Jahre angelehnt. Es sieht nicht nur wie eine moderne Version des ersten Resident Evil Teils auf einem fremden Planeten aus, es lässt sich auch recht ähnlich spielen. Aus der Iso-Perspektive kann man Elster durch die Gänge steuern, mit der Waffe auf Gegner schießen, sich mit Nahkampf-Waffen wehren und natürlich dabei diverse Rätsel lösen.

Bei den Gegnern handelt es sich überwiegend um andere Replikanten, welche durch eine Infektion oder Fehlerstörungen dich wie wildgewordene Zombies jagen. Sobald ein Replikant einen entdeckt hat startet eine fiese und bedrohliche Musik. Zusammen mit den ungewöhnlichen Bewegungen der Gegner, gefriert einem das Blut regelrecht in den Adern und man muss unweigerlich an Silent Hill denken. So bedrohlich es auch wirken mag, dass Spiel bleibt dabei immer fair und die Balance aus Schwierigkeitsgrad und beängstigenden Horror hält sich gut in Waage.

Knappes Inventar: Die Regel der 6​

SIGNALIS (11).pngDurch diverse Plakate und Notizen erhält man ein wenig Einblick in die futuristische Geschichte der Welt, in der Signalis spielt. Eine dieser Notizen nennt sich „Die Regel der 6“ und erklärt, warum man nur sechs Teile bei sich tragen darf. Denn jeglicher Privatbesitz ist heilig und es wäre unangebracht mehr Gegenstände bei sich zu haben. Diese und viele andere Notizen schaffen ein interessantes Bild des Universums in dem Signalis spielt und von dem man gerne mehr erfahren möchte.

Das knappe Inventar erinnert viele Genre-Fans unweigerlich an Resident Evil, denn auch dort musste man mit seinem Platz haushalten. Überschüssiges Inventar wie Schlüssel und andere Gegenstände, welche man aktuell noch nicht einsetzen kann oder dessen Anwendungszweck noch nicht bekannt sind, werden in einer Kiste abgelegt. In einem der vielen Save-Rooms im Spiel findet man diese Kisten und kann dort auch speichern.

Das ständige sortieren und Wechseln der Gegenstände ist übrigens auch eines der Kernelemente des Spiels. Vor allem im späteren Verlauf ist man immer wieder dazu gezwungen ins Lager zu rennen, um Gegenstände wegzulegen oder aber um andere mitzunehmen. Es kann schon ein wenig frustrierend sein, wenn man gerade so an einer Horde Gegner vorbeigelaufen ist, um dann anschließend im neuen Raum die rettende Munition oder das Reparaturpflaster zu finden, welches man aber wegen einem fehlenden Inventarplatz nicht aufheben kann. Man ist also dazu gezwungen zum letzten Lager zurück zu laufen, um mit weniger Items zu diesem Raum zurückzukehren. In manchen Fällen musste ich solche Wege zwei bis drei Mal laufen, damit der Raum auch komplett geplündert war oder aber ein Item für ein Rätsel verwendet worden ist. Der Frust hält sich allerdings in Grenzen, denn in den meisten Fällen sind die einzelnen Stockwerke überschaubar von der Größe und der Weg zum Lager ist häufig nicht weit. Hier hat man beim Level-Design wirklich gute Arbeit geleistet.


Klassische Waffen und Retro-Futurismus​


SIGNALIS Combat 1.pngDas Kämpfen in Signalis ist recht einfach gehalten und orientiert sich ebenfalls an seine Genre-Vorbilder. Mit einem der unterschiedlichen Schusswaffen kann man die Gegner erst anvisieren und anschließend darauf schießen. Ein Laser zeigt deutlich an, ob man den Gegner trifft und dieser auch Schaden nimmt. Hat man den Gegner in die Knie gezwungen muss man schnell zu diesem Rennen, um ihm mit einem Tritt den Rest zu geben. Ein weiterer Schuss würde dies ebenfalls erledigen, allerdings würde es auch eine Patrone verschwenden. Und Munition in Signalis ist rar gesät. Aus diesem Grund ist es häufig auch ratsamer die Beine in die Hand zu nehmen und die Gegner links liegen zu lassen. Das spart Munition, Gesundheit und vor allem die eigenen nerven.

Einmal erledigte Gegner bleiben auf dem Boden liegen und man kann in Ruhe den Raum oder Flure erkunden. Allerdings kann es passieren, dass manche der Replikanten sich regenerieren und diese nach einer ganzen Weile ohne Vorwarnung wieder aufstehen. Das sorgt natürlich dafür, dass immer eine gewisse Spannung erhalten bleibt. Denn man weiß nie ob ein Replikant nicht wieder aufsteht und der Horror erneut beginnt. Und gepaart mit der markerschütternd guten Musik, die übrigens sehr an Silent Hill erinnert, ist der Horror bei den Kämpfen garantiert. Doch auch dafür gibt es eine Lösung. Denn mit Leuchtfackeln kann man bereits erledigte Gegner verbrennen, die danach definitiv nicht wieder erneut auftauchen. Allerdings sind auch diese selten zu finden und der Einsatz sollte wohlüberlegt sein. Am besten eignen sich dafür Flure, die man häufiger durchqueren muss oder aber vor den Lagerräumen, die man immer wieder aufsucht.

SIGNALIS (22).pngEs gibt übrigens noch einen weiteren Ausrüstungsplatz, den man mit einem Gegenstand aus dem Inventar ausrüsten kann. Das kann unter anderem ein Elektroschocker sein, mit dem man im Nahkampf einen Gegner niederstrecken kann. Dieser ist nach einmaliger Nutzung natürlich verbraucht, schließlich sind alle Ressourcen sehr knapp. Außerdem gibt es noch ein Heil-Item, welches man ausrüsten kann und dafür sorgt, dass wenn man das zeitliche segnet, man vorher geheilt wird. Und natürlich die Taschenlampe. Diese erhält man schon recht früh im Spiel und hat sie ab dem Zeitpunkt ständig bei sich, wodurch diese den Ausrüstungsplatz fest einnimmt. Und wenn es nur darum geht sich selbst sicherer zu fühlen, weil es dadurch ein wenig Heller ist.

Während das Spiel in einem futuristischen Setting spielt, sind sowohl die Waffen als auch viele Gegenstände, Computer und mehr im Retro Stil gehalten. Hier wurde quasi ein alternatives Universum geschaffen, in dem es der Menschheit gelungen ist mehrere Planeten zu bereisen, es Replikanten mit eigenem Bewusstsein gibt, dessen Technik ansonsten aber eher unserer Vergangenheit gleicht. Das wurde so unfassbar stark und passend umgesetzt, dass ich es einfach an jeder Stelle im Spiel genossen habe, diese Welt in mich aufzunehmen.

Eine menge Rätsel und viel Gelaufe​

SIGNALIS (21).pngNeben dem Kämpfen und Erkunden ist das Rätseln eines der Kernelemente des Spiels. Häufig findet man verschlossene Türen, die zu dem aktuellen Zeitpunkt noch nicht geöffnet werden können und sich erst später durch einen Schlüssel oder Mechanismus öffnen lassen. Wie man es auch von Resident Evil her kennt, lassen sich manche Gegenstände untersuchen und kombinieren, die dann als Ganzes irgendwo einen Zweck erfüllen. So sind zum Beispiel drei zusammengesetzte Matrjoschka Puppen schwer genug, um einen benötigten Gegenstand auf einer Plattform zu ersetzen, die ansonsten nach der Entnahme den Weg durch einen Mechanismus versperren würde.

Manche Mechanismen und Rätsel werden in einer Ego-Perspektive dargestellt und erinnern dabei an Adventure-Klassiker wie Myst. Diese sind meist kreativ umgesetzt, sehen optisch richtig toll aus und machen viel Spaß.



SIGNALIS (8).pngIm Laufe des Spiels kommt man immer wieder an für sich abgeschlossene Areale, die sich häufig über mehrere Stockwerke erstreben und welche Stück für Stück zugänglich gemacht werden. Innerhalb dieser Areale ist es meist das Ziel mehrere Gegenstände für eine finale Tür zu finden. Und um dies zu erledigen muss man eben viel laufen. Wenn eine solche Tür sechs ganze Platten benötigt, man in seinem Inventar aber bereits eine Taschenlampe, ein Reparaturspray, eine Waffe und etwas Munition hat, dann darf man für alle zwei Platten jedes Mal hin und herrennen. Hier hätte ich mir ein wenig Belohnungssystem gewünscht, in dem man die Chance erhält sein Inventarplatz aufzustocken. Es hätte ja schon gereicht das man sich ein oder zwei Inventarplätze im Laufe des Spiels dazu verdienen kann. Das hätte eine Menge ausgemacht, ohne das Spielkonzept einzuschränken und die ansonsten perfekte Balance des Spiels zu gefährden.

Fazit: Die wohl schaurig-schönste Liebeserklärung an Resident Evil & Silent Hill​

4.pngIch habe mich endlich wieder verliebt. Denn Signalis hat mir das Spielgefühl zurückgebracht, welches ich seit Resident Evil 2 und Silent Hill 3 damals so schmerzlich vermisst habe. Natürlich sind die späteren Titel des Survival Horrors weiterhin gute Serienableger. Aber keines der Spiele fühlt sich noch so ehrlich, liebevoll, frisch und voller Leidenschaft fürs Genre an wie Signalis.

Vor allem in Sachen Grafik, Musik und Sounddesign ist man hier eine perfekte Symbiose eingegangen, dessen schaurig-schön geschaffene Atmosphäre nur schwer in Worte zu fassen ist.

Dem Entwickler-Duo von rose-engine ist hier ein wahres Meisterwerk gelungen. Ein potentieller Nachfolger würde es nach einem solche Debut schwer haben sich noch zu verbessern. Der einzige vorhandene Kritikpunkt wäre das knappe Inventarsystem, dessen Konzept sich in einem späteren Teil sicherlich gut verbessern ließe. Und einen solchen Nachfolger wünsche ich mir jetzt sehnlichst!

Signalis

1667837444463.pngSysteme: Xbox Series X/S, Xbox One, PlayStation 5, PlayStation 4, Nintendo Switch und PC
Entwickler: rose-engine
Publisher: Humble Games
Genre: Survival Horror, Action Adventure, Sci-Fi, Dystopie
Release: 28.06.2022
Ähnliche Spiele: Fobia - St. Dinfna Hotel, Resident Evil, Silent Hill 2

Diskutiert mit uns im Forum über Signalis
Signalis bei OpenCritic



Gesamtwertung: 89%
 
Dennis Knoll

Dennis Knoll

Zurück zu: Test / Review
Ich bin eigentlich an diesem Genre interessiert aber leider nicht besonders gut bei diesen Spielen.
Da es im Game Pass verfügbar ist und per Cloud Gaming spielbar habe ich es eben mal angetestet.
Auf einem iPad 2 Pro mit 100er Leitung klappte das überraschend gut.

Mein Fazit nach der ersten Session fällt positiv aus.
Eine weitere Perle im Game Pass die sich Genre Fans nicht entgehen lassen sollten!

Mein Tipp:

Unbedingt mit Kopfhörer oder guter Soundanlage spielen.
Es lohnt sich wirklich.
Was soll ich sagen: Ich habe mir das Spiel installiert.
Auf der Series X belegt es gerade einmal 1 GB.

Ich werde weiterspielen (und das Licht anlassen).

😁
 
Zurück
Oben